Liquiditätsengpässe – Ist das wirklich ein Problem?
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19. Dezember 2018

Liquiditätsengpässe – Ist das wirklich ein Problem?

Wenn ich nur mehr Geld zur Verfügung hätte, dann wäre alles viel entspannter. Dann könnte ich mir einen Mitarbeiter mehr leisten, dann könnte ich mehr an meiner Unternehmensstrategie arbeiten, dann könnte ich mehr ins Marketing stecken. Dann …

Jaaa, was wäre dann? 
Spannend ist in unserer Arbeit mit den Clienten, dass das Thema Geld und Liquidität immer wieder als Grund genannt wird, warum bestimmte Dinge nicht gemacht werden, warum etwas nicht geht und weshalb gerade nicht der richtige Zeitpunkt ist, in sich und die Firma zu investieren.

Klar ohne Moos nichts los. Keine Frage. Die Frage ist nur, warum ist kein Geld da?

Und da stellen wir fest, wenn unsere Klienten ehrlich in sich reinhören und sich und ihre Firma reflektieren, merken sie: Upps, unser Engpass ist ja eigentlich ein anderer.

Die Kunden sind nicht zufrieden, die Mitarbeiter sind genervt, die Produktivität ist eingeschränkt, der Vertrieb wird nur halbherzig gemacht, die Unzufriedenheit lähmt die Kreativität für neue Ideen usw. Sprich, die Ursachen und die wirklichen Engpässe liegen in den Bereichen, in denen man sich weniger gern damit beschäftigt, die einem nicht so liegen, die evtl. Konfliktbewältigung bedeuten oder gar komplette Veränderungsprozesse anschubsen würden.

Doch das sieht man nicht, das sind die sogenannten blinden Flecken. Man erkennt die wirklichen Engpässe nicht und befindet sich damit immer wieder in dem Gedankenkarussell des Liquiditätsengpasses.

Unser Rat:

  1. Identifiziere deinen wirklichen größten Engpass mit Außenstehenden. Das können Berater und Coaches sein. Oder eine Unternehmer-Mastermind-Gruppe, oder ein Unternehmerfreund. Auf jeden Fall jemand, der sich mit dir auf Augenhöhe unterhält. Denn oft ist der offensichtliche Engpass, den du und dein Team sehen, nicht der eigentliche Engpass.
  2. Erarbeite Maßnahmen, die du kurzfristig ohne viel Zeit und Geldeinsatz ändern kannst.
  3. Stelle das sichtbar auf einem Whiteboard oder Flipchart ins Blickfeld für dich und deine Mitarbeiter.
  4. Arbeite kontinuierlich mit deinem Team daran. Wenn du keins hast, baue dir entsprechende Zeitfenster in deinen Ablauf ein. Bleibt gemeinsam dran und lasst es nicht schleifen.
  5. Wenn diese kurzfristigen Verbesserungen dauerhaft und erfolgreich installiert sind, mache dich an die mittel- und langfristigen Maßnahmen ran und gehe genauso vor.

Tipp: Solltest du oder dein Team bereits zwischendrin neue Verbesserungsideen zu diesem Engpass haben, dann stellt euch immer die Frage: Bringt uns das jetzt kurz, mittel- oder langfristig etwas und in welcher Phase befinden wir uns gerade? Fokus und Durchhalten ist hier wichtig, um dauerhaft Erfolg zu erzielen.

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